Seit 2003 bin ich, Sabrina Steinweiß, Ergotherapeutin. Nach einer mehrmonatigen Tätigkeit im Kinderheim Shishu-Mandir in Indien, Bangalore, trat ich 2004 meine erste Stelle als Ergotherapeutin in der Praxis Martina Paul in Essen-Steele an. Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar, dass eine selbstständige Tätigkeit nie in Frage kommt. Als Kind selbstständiger Eltern im Einzelhandel waren mir die negativen Seiten von Klein auf bewusst. Aber es sollte anders kommen.
Neben meiner ersten Anstellung als Ergotherapeutin begann ich ein berufsbegleitendes Studium zur Dipl. Ergotherapeutin (FH) und bildete mich zudem im Fachbereich Pädiatrie (Behandlung von Kindern) fort.
Im Anschluss begann ich die Zusatzausbildung zur Handtherapeutin an der AfH (Akademie für Handrehabilitation). Die Fertigkeit unserer Hände und die Komplexität und Struktur unserer Anatomie faszinierten und faszinieren mich noch immer!
Nach bestandener Prüfung zur Handtherapeutin (AfH) 2009 wurde ich für die AfH tätig, erst als Assistentin, später als FH-Dozentin. Es war eine wunderschöne Zeit, mit tollen Kollegen, vielen Reisen quer durch Deutschland und stetig zunehmendem Wissen, „Lernen ist eine lebenslange, wundervolle Reise.“
Es war mir immer wichtig gleichzeitig auch praktisch zu arbeiten – so war ich in verschiedenen Praxen in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr tätig. Aus familiären Gründen verlegte ich meine Tätigkeitsschwerpunkt schließlich in die Praxistätigkeit – mit einem Schulkind waren Dienstreisen und Familie für mich nicht mehr vereinbar. Schweren Herzens gab ich meine Tätigkeit in der Lehre bei der AfH auf.
Mein großes Interesse an anatomischen Strukturen, die Neugier an physiologischen Zusammenhängen und der Wunsch nach vertieftem medizinischem Wissen führte mich in die Ausbildung zur Heilpraktikerin an der Naturheilschule J. Gorny. Engagierte Dozenten und eine motivierte und liebevolle Lerngruppe unterstützen mich auf dem Weg zur Prüfung zur Heilpraktikerin 2017.
Dipl. Ergotherapeutin (FH), Heilpraktikerin, Erfahrung als Fachhochschuldozentin und leider in nicht zufriedenstellender Anstellung in der Ergotherapiepraxis. Der Gedanke an die Selbstständigkeit war aber noch weit weg, bzw. gar nicht da! Also Bewerbungen, Vorstellungsgespräche, Gespräche mit der Chefin – was Frau so tut, bevor sie kündigt.
Ausschlaggebend war dann ein Vorstellungsgespräch an einer Schule für Ergotherapie-von diesem Gespräch fuhr ich so unzufrieden und wütend zurück, dass ich noch auf der Rückfahrt beschloss mich selbstständig zu machen.
Plötzlich nahm ich die seit langem leerstehenden Praxisräume in der Nähe wahr – im Frühjahr 2019 fiel die Entscheidung und im November 2019 war die Eröffnung meiner Ergotherapie Praxis Steinweiß!
Mein Ziel: kompetente und klientenzentrierte Ergotherapie auf hohem professionellen Niveau und wertschätzenden Blick auf den Menschen. Und dies gilt für Patient, Klient UND Mitarbeiter:innen, egal ob Therapeutin oder Rezeptionskraft und Praxismanagement!
Nach über 20 Jahren Berufserfahrung in unterschiedlichen Unternehmen weiß ich, was beruflich möglich ist und was eine Therapeutin benötigt, um zufrieden arbeiten zu können. So verfolge ich das Ziel, meinen Mitarbeitern dies zu schaffen: wöchentliche Teamsitzungen, bezahlte Vorbereitungs- und Dokumentationszeit, bezahlte Hausbesuchsfahrten, Praxisauto, Unterstützung bei Fortbildungen, individuell angepasste Arbeitszeiten, Rücksicht auf familiäre Situation (z.B. kranke Kinder) Unterstützung beim Elterngeld Pro, genügend Erholungszeit (30 Tage Urlaub plus 24.12 und 31.12.), interne Schulungen, ein Bestreben „alte Hasen“ und „Berufsanfänger“ zusammenzubringen und gegenseitig voneinander zu profitieren.
Vieles davon sollte selbstverständlich sein, so wie Wertschätzung, Arbeiten auf Augenhöhe, selbstständiges Arbeiten und die Möglichkeit sich einzubringen- und natürlich Kaffee, Tee und Kekse. Leider ist vieles des Genannten nicht selbstverständlich-die Therapeut:innen unter Ihnen/Euch wissen, dass es oft anders ist.
Zu 95-98% gehe ich jeden Tag gerne zur Arbeit, meine größte Bestätigung ist es, diese Rückmeldung auch von Mitarbeitern zu erhalten. Morgens mit einem Lächeln in die Praxis zu kommen und nach Feierabend die Praxis zufrieden abzuschließen – nicht immer, aber fast immer.
Wir haben den schönsten Beruf der Welt, wenn die Gegebenheiten und das Umfeld stimmen. Das möchte ich meinen Mitarbeitern und mir ermöglichen. Unsere Patienten und Klienten werden davon profitieren.
Inzwischen sind wir vier Therapeutinnen und zwei Mitarbeiter für das Praxismanagement. Jede arbeitet in ihrem/seinem persönliche gewünschten Stundenkontingent-Arbeit, Familie und Selbstfürsorge müssen zusammenpassen. Für weitere Therapeut:innen wäre übrigens noch Platz.
Ich freue mich weiterhin über meinen Entschluss zur Selbstständigkeit und hoffe sehr, dass meine Mitarbeiter:innen weiterhin zufrieden und professionell in meiner Praxis tätig sind. Vielen Dank für Eure Arbeitskraft! Sie sollen wissen, dass jederzeit mit Ihren Sorgen, Wünschen und Anliegen bei mir ein offenes Ohr finden. Für mich ist die Praxis ein Ort, an dem ich gerne bin. Ich danke auch meiner Familie für ihre Unterstützung!
Übrigens, wir haben im November 2024 unser 5-jähriges Praxisjubiläum gefeiert!